Category Archives: EU

ELA, Kapitalflucht und der mögliche Grexit

Ich möchte meinem heutigen Blogeintrag einmal ein ungewöhnliches Format geben und eine Frage formulieren, die mit den ELA-Krediten an griechische Banken zu tun hat. Des weiteren möchte ich einige Hypothesen dazu formulieren, von denen ich nicht weiß, ob sie richtig oder falsch sind, die aber meine derzeitige Sichtweise auf das Thema darlegen. Diese Hypothesen stelle ich zur Diskussion und ich hoffe, dass das Thema von anderen Bloggern aufgegriffen wird. Hier geht’s weiter

Europa – Die Serie und der Cliffhanger Griechenland

Europa – Die Dramaturgie der ersten Staffel

Gerade wird der letzte Akt der griechischen Tragödie auf Europas Bühne vorgetragen. Die griechische Regierung scheint dabei abwechselnd auf eine Zugabe unter Mitwirkung der bekannten Akteure (EZB, IWF etc.) oder auf das Auftreten eines Deus Ex Machina (Russland, China) zu setzen und das Publikum, d.h. der Steuerzahler, ist schon gespannt darauf, wie sich diese verfahrene Situation lösen lässt. Griechenland wird somit zum “Cliffhanger” der Serie Europa, für die gerade das Drehbuch der nächsten Staffel geschrieben wird.

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Die Bankenunion – Ein weiteres Danaergeschenk?

Die Bankenunion

Die Bankenunion schein langsam Fahrt aufzunehmen und man sollte sich Gedanken darüber machen, wohin dieser Zug eigentlich rollt und aufpassen dabei nicht selbst unter die Räder zu kommen. Dies gilt umso mehr, als im Euroraum das Volumen der Bankschulden das Volumen der Staatschulden um ein Vielfaches übersteigt:

Die Schulden der Banken im Euro-Raum sind dreimal so hoch wie die Staatsschulden aller Euro-Länder (Quelle: FAZ)

Die schöne neue Welt

Bisher hat es die Politik, meisterlich verstanden, die drei wesentlichen Kernbestandteile der Bankenunion mit euphemistischen Schlagwörtern an den Mann zu bringen.

  • Einheitliche Spielregeln und ein Schiedsrichter – Systemrelevante europäische Banken sollen einer einheitlichen Regulierungsbehörde und einheitlichen Regeln unterstellt werden.
  • Eine Bankenkrise soll sich nicht zu einer Länderkrise ausweiten können – Durch die direkte Rekapitalisierung gefährdeter Banken durch den ESM soll es nicht mehr notwendig sein, dass sich Länder zu deren Rettung weiter verschulden.
  • Die Finanzindustrie und nicht der Steuerzahler soll für kollabierende Banken die Rechnung zahlen – Durch einen gemeinsamen, europaweiten Einlagensicherungsfonds soll die Finanzindustrie selbst die Folgen zukünftiger Bankenpleiten tragen.

Die Schattenseite der Medaille

Alles in allem klingen obige drei Punkte gut, aber wer sich die Mühe macht, hinter die Kulissen zu sehen, wird bald feststellen, dass es sich hier wohl nur um ein weiteres Danaergeschenk handelt. Man kann die drei Punkte nämlich auch anders betrachten: Hier geht’s weiter

Die drei Grundprobleme der Eurozone

Woran krankt die Eurozone?

Wenn man dem Pioniere der Managementlehre Peter Drucker glauben darf, ist die Anzahl der internen Meetings mit der Ineffizienz der Organisation positiv korreliert oder mit anderen Worten: Je schlechter ein Unternehmen organisiert ist, desto mehr interne Treffe sind notwendig, da niemand ansonsten weiß, was er genau zu tun hat. Auf die Eurozone übertragen, gibt das Ganze ein sehr trauriges Bild. Hier geht’s weiter

Jubel auf der Beerdigung der Bundesbank – Draghi erhält die Nukleare Option

Mario Draghi hat das geliefert, was die Märkte von ihm erwartet haben. Er hat die Beerdigungsfeier der Bundesbank in eine riesige Party verwandelt.
Die Ankündigung eines Programms zum unbegrenzten Aufkauf von Staatsanleihen (OTM) hat die Renditen der Staatsanleihen der Peripherieländer sofort zum Fallen gebracht und damit schon einen kurzfristigen Erfolg erzielt. Aufgabe dieses Programms ist es, den Investoren Gewissheit über das Weiterbestehen der Eurozone zu geben und sie somit davon abzubringen, von den Peripherieländern weiterhin einen „irrationalen Angstaufschlag“ zu fordern. Ohne diesen Angstaufschlag seien die normalen Marktbedingungen wieder hergestellt und die Geldpolitik der EZB könnte wieder Wirkung entfalten, war derzeit nicht der Fall sei.

Die Begründung für das Anleihekaufprogramm klingt zwar auf den ersten Blick überzeugen, hat aber nicht nur einen, sondern gleich mehrere Haken. Hier geht’s weiter

Verständnisprobleme bei der Zinsobergrenze

Laut Spiegel Online plant die Europäische Zentralbank (EZB) allen Ernstes so etwas wie eine Zinsobergrenze für Krisenländer einzuführen. Die EZB würde demnach für die einzelnen Krisenländer eine Zinsobergrenze festlegen und immer dann mit Staatsanleihekäufen auf dem Markt intervenieren, wenn die Zinsen, die diese Länder zu zahlen haben, über die festgelegte Grenze zu steigen drohen.

Das wirft natürlich einige interessante Grundsatzfragen auf: Hier geht’s weiter

Die Institutionalisierung der Dreistigkeit

Wehret den Anfängen (obwohl es dafür schon zu spät ist)

Es steht wohl außer Frage, dass die Beschlüsse des Eurogipfels letzte Woche alles andere als berauschend waren. Wieder einmal wurden Rote Linien überschritten. Die Verteidiger der deutschen Verhandlungsstrategie behaupten zwar, dass eine generelle Festlegung auf eine Bankenunion und einen vereinfachten und flexibleren Zugriff auf die Finanzmittel des EMS noch nichts darüber sagt, wie dies im Detail angewandt wird, aber die Erfahrung lehrt uns etwas anderes. Hier geht’s weiter

Joschka Fischer – Elder Statesman mit Erinnerungslücken?

Als ich den Gastbeitrag von Joschka Fischer in der SZ las, musste ich erst einmal kurz innehalten und Luft holen. Nachdem das Nabucco-Projekt dem ehemalige Bundesaußenminister; Vizekanzler und Pipeline-Berater anscheinend nunmehr wieder etwas mehr Zeit lässt, konnte Joschka Fischer, die derzeitige Situation der Eurozone einer genaueren Analyse unterziehen. Hier geht’s weiter

Isoliert

Allein auf weiter Flur

Deutschland scheint mit seiner Forderung nach strikten Sparprogrammen, Strukturreformen und Haushaltsdisziplin immer einsamer zu werden. Die letzten Verbündet sind der Schlacht an den Wahlurnen zum Opfer gefallen und mit Francois Hollande hat der Wunsch der Südländer nach einer etwas weicheren Fiskaldisziplin und Wachstumspaketen einen neuen starken Führer gewonnen, der es sogar wagt, Angela Merkel die Stirn zu bieten. Alles in allem scheint es sich zu bewahrheiten, was Alexis Tsipras, der 37-jährige Dauerfunktionär und Berufspolitiker festgestellt hat: “Zum erstem Mal ist Merkel extrem isoliert” (vgl. Focus). Hier geht’s weiter